Spürbarer Schall in Gleisnähe
Schall ist nicht nur hörbar, sondern auch spürbar. Über den Körperkontakt an Händen und Füßen können Menschen Schwingungen des Untergrundes wahrnehmen. Schienenverkehr erzeugt neben dem akustisch wahrnehmbaren Schall auch diese in Gleisnähe vorkommenden Erschütterungen. Wellenartig breiten sich die Schwingungen im Boden aus und können bis an benachbarte Gebäude reichen. Über das Fundament können sich die Schwingungen auf Decken und Wände übertragen und dort Vibrationen verursachen. Werden durch diesen Vorgang im Gebäudeinneren hörbare Schallwellen erzeugt, spricht man von sekundärem Luftschall. Erschütterungen verursachen keinen Schaden an der Bausubstanz eines Gebäudes, dennoch ist die Bahn bemüht, Einwirkungen durch Schwingungsübertragungen möglichst gering zu halten.
Erschütterungsmindernde Technologien
Der Erschütterungsschutz ist im Bundes-Immissionsschutzgesetz festgehalten und wird bei der Planung eines Bauvorhabens berücksichtigt. Innovative Maßnahmen, wie spezielle elastische Schwellenbesohlungen an den Schienen oder Masse-Feder-Systeme, verringern die Schwingungen im Gleisbett. Zwischen Gleisoberbau und dem Untergrund wird ein elastisches Element eingebaut, das die Übertragung der Schwingungen ins Erdreich und zu benachbarten Gebäuden verhindert. Hierfür wird ein Betontrog mit Schotterschutzmatten ausgelegt bevor in üblicher Bauweise Schotter, Schwellen und Gleise darüber gelegt werden. Nachweislich wirkt dieses System erschütterungsmindernd, da es die für den Schall verantwortlichen Frequenzen beseitigt.